Der Predigttext für heute stammt aus Offb. 22, 12-17 (GNB). Ich möchte diesen Text lesen und bitte jeden, dem es möglich ist dazu aufzustehen.
Gebt Acht, ich komme bald, und euren Lohn bringe ich mit. Jeder empfängt das, was seinen Taten entspricht. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Freuen dürfen sich alle, die ihre Kleider reinwaschen. Sie empfangen das Recht, die Frucht vom Baum des Lebens zu essen und durch die Tore in die Stadt hineinzugehen. Aber die Verworfenen, die Zauberer, die Ehebrecher und die Mörder müssen draußen vor der Stadt bleiben, und die Götzenanbeter und alle, die die Lüge lieben und entsprechend handeln. Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch, den Propheten, zuverlässig mitzuteilen, was auf die Gemeinden zukommt. Ich bin der Wurzelspross und Nachkomme Davids. Ich bin der leuchtende Morgenstern.« Der Geist und die Braut antworten: »Komm!« Wer dies hört, soll sagen: »Komm!« Wer durstig ist, soll kommen, und wer von dem Wasser des Lebens trinken will, wird es geschenkt bekommen.
Der Herr segne an uns sein Wort und schenke uns seine Erkenntnis und Wahrhaftigkeit. Amen
Ganz offensichtlich geht es in diesem Text um Lüge und Wahrheit. Doch wer genau liest merkt schnell, dass da noch mehr dahinter steckt. Genau deshalb, müssen wir auch genauer hinsehen, denn wir sind mit diesem Text in einer besonderen Verantwortung, aber auch mit einer besonderen Aufgabe versehen. Dazu aber später mehr.
Zunächst müssen wir über etwas reden, das eigentlich so klar und selbstverständlich scheint.
Die Wahrheit!
In unserer Zeit scheint es aber gar nicht mehr so selbstverständlich und klar zu sein, was Wahrheit ist. Ein jeder scheint sie für sich gepachtet zu haben und die Menschen werfen sich gegenseitig vor, die Unwahrheit zu sagen.
Das gab es Früher aber auch schon.
Was ist heute anders?
Heute erleben wir eine selbstverständliche Verdrehung, ein auf den Kopf stellen, mit voller Überzeugung und einer ständigen Wiederholung, das einige Menschen davon ausgehen, es müsse die Wahrheit sein, denn sonst würde das doch nicht überall zu hören oder zu lesen sein. Doch nur weil Lügen permanent wiederholt werden, wird deren Wahrheitsgehalt nicht mehr. Und es kommt noch etwas perfides dazu: die Urheber solcher offensichtlichen Propaganda mischen Lüge mit einem Funken an Tatsachen, dann aber aus dem Zusammenhang gerissen und so verdreht, dass sie in die Erzählung passen. Oder es werden bewusst Interpretationen zugelassen, die durch passende Begriffe in die gewünschte Richtung gelenkte werden.
Ich möchte jetzt gar nicht weiter auf Beispiele eingehen und damit die verbale Kissenschlacht fortführen. Ich möchte euch damit auf etwas ganz anderes aufmerksam machen, dass leider fast immer übersehen wird.
Denn die erste und auch die wichtigste Frage dabei lautet doch:
Wer hat die Wahrheit?
Weil das hier heute eine Predigt im christlichen Umfeld ist, müsste ich natürlich sagen, dass Gott die alleinige Wahrheit hat. Aber selbst wenn ich davon überzeugt bin und wenn ich daran glaube, ja sogar mein Glaube darauf basiert, muss ich doch feststellen, dass genau diese Christen, von denen wir alle annehmen, dass sie diese gemeinsame Überzeugung haben, in mancherlei Interpretationen von Gottes Wort, ihr eigene Wahrheit finden. Das mag nicht immer zum Glaubenskrieg, wie nach Luthers Thesen an der Kirchentür zu Wittenberg, führen. Doch ist es enorm hinderlich mit einer Zunge zu sprechen. Denn wie überzeugend ist denn das Evangelium, wenn jede Religionsgemeinschaft unterschiedliche “Interpredationsspielräume” für sich in Anspruch nimmt und andererseits doch den einen Gott und den einen Geist beschwört?
Ich beginne mit diesem Beispiel, damit keiner auf die Idee kommt, zuerst an die armen Sünder da draußen (wo auch immer das sein soll) zu denken. Denn wer von uns ohne Schuld sei, der werfe den ersten Stein.
Somit bekommt aber die Frage nach “der Wahrheit” eine ganz andere Bedeutung, die weit über das Wort selbst hinausgeht. Wir müssen wohl doch erst in unsere Fibel aus der ersten Klasse unseres Glaubensunterrichtet gucken und herausfinden, was es denn war, das uns Sicherheit und Erkenntnis zugleich gibt.
»Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?« 37 Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹ 38 Das ist das erste und wichtigste Gebot. Matthäus 22:36-38 (HOF)
und
»Ich bin der HERR, dein Gott! Ich habe dich aus Ägypten herausgeführt, ich habe dich aus der Sklaverei befreit. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. 2. Mose/Exodus 20:2 -3(GNB)
Diese beiden Gebote, sagen das Gleiche aus, sie entspringen der gleichen Quelle und haben das gleiche Ziel. Aus diesem Anspruch Gottes heraus, ergibt sich auch die Antwort nach dem Ursprung und dem Ziel der Wahrheit, denn es ist Gott und es wird Gott sein!
Eine andere Wahrheit, als die von Gott anzunehmen, wäre gleich dem Annehmen eines anderen Gottes. Denn würden wir eine andere Wahrheit zulassen, unterstellten wir damit, dass Gott nicht die Wahrheit sei. Was nichts anderes wäre als IHN zu leugnen.
Daraus ergibt sich auch, wer Recht hat. Auch wenn wir Menschen uns anmassen Recht zu sprechen, so verweisen die meisten Juristen selbst darauf, dass es dabei um von Menschen gemachte Gesetze geht und nicht um Gerechtigkeit. Viele verstehen diesen Unterschied nicht und wir sehen hier, wie sehr wir uns nach Gottes Gerechtigkeit, die die einzige Wahrheit ist, sehnen.
Das wir Menschen aber kein Gottes ebenbürtiges Recht vertreten, heißt allerdings nicht, das dieses dann gleich zu Unrecht würde, so weit würde ich nicht gehen. Es geht mir hier um die Unvollkommenheit und den Widerspruch, den wir in unserem Rechtssystem/Rechtsempfinden und unserem Wahrheitsempfinden beobachten.
Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass wir durch Rechtsbeschlüsse auch Gottes Recht zum Durchbruch verhelfen. Das eine schließt das andere nicht aus. Und das eine bedingt nicht das andere. Und selbst wenn einer auf glückliche Weise einmal ein gottgefälliges Urteil gefällt hat, so mag er Gott rühmen, er selbst kann da nur wenig dazu.
Nicht anders verhält es sich mit der Wahrheit. Diese zu erkennen und was noch viel schwerer ist, diese zu tun, mag manchmal gelingen und oft wieder nicht.
Doch wenn es gelingt, dann ist es auf jeden Fall ein Grund dankbar zu sein.
Warum aber beharre ich so sehr darauf, dass allein Gott, vertreten durch Jesus, die Wahrheit und die Gerechtigkeit sei?
Das alles begründe ich mit Vers 13, in dem steht:
Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Was ja letztlich nichts anders bedeutet, dass Gott selbst der Ursprung der Wahrheit und der Gerechtigkeit sein muss, denn bevor ER da war, gab es nichts vergleichbares oder war nichts vergleichbares geschaffen. Alles was wir kennen, begreifen und auch nicht begreifen können, stammt von Gott. ER hat es begonnen und ER kann es auch beenden.
Und noch eines gebe ich zu bedenken:
Wenn Gott uns geschaffen hat, so muss ER auch unser Empfinden für Wahrheit und Gerechtigkeit geschaffen haben. Nun könnte einer meinen, dass ja gerade hier, so manch einer vom allgemeinen gesellschaftlichen Konsens abweicht und macht wie ihm es gefällt. Das wiederum beweist ja nur, dass auch dieser ein, wenn auch in Schieflache geratenes, Empfinden für Wahrheit und Gerechtigkeit hat. Es bleibt ja doch jedem selbst überlassen, wie er sich zu Wahrheit und Gerechtigkeit verhält. Ich würde hier also fast von einer unscharfen Anlage sprechen. Und davon abgesehen; wer sagt denn, dass der allgemeine gesellschaftliche Konsens der Richtige ist.
Eines aber ist sicher:
Wahrheit bedeutet Leben!
Einerseits deutet Jesus dies in Vers 14 an:
Freuen dürfen sich alle, die ihre Kleider reinwaschen. Sie empfangen das Recht, die Frucht vom Baum des Lebens zu essen und durch die Tore in die Stadt hineinzugehen.
Jesus meint hier natürlich nicht, dass es ausreichen würde, das Hemd mal eben in die Waschmaschine zu werfen. Jesus meint hier eher, alles abzustreifen, was uns hindern wird, in die Stadt Gottes einzuziehen. Denn alles was unrein ist, sündig ist, kommt in die Stadt Gottes nicht hinein. Da nun der Baum des Lebens in der Stadt steht, kann diesen nur erreichen, wer rein gewaschen, also frei von Sünde ist. Was es mit dieser Sünde auf sich hat, ist wiederum ein anderes Kapitel.
Andererseits brauchen wir nur einen Blick in die Welt werfen; selbst hier in ihrer Vorläufigkeit, führt die Lüge zwangsläufig zum Untergang. Was darüber hinaus passiert, mit allen harten Konsequenzen, lesen wir in den anderen Kapiteln der Offenbarungen.
Leider müssen wir so realistisch bleiben, dass die schlimmen Finger darauf keinen Wert legen. Das sie es nicht wüßten, kann ich mir nicht vorstellen, dazu ist Gottes Geist zu sehr mit unserem Wesen verwoben. Und schon immer war der Kampf um Wahrheit und Lüge Grund genug, um sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Mit welchen Mitteln scheint weniger eine Rolle zu spielen.
Und wenn ein Ziel mit einer Lüge leichter erreicht werden kann, dann wählen viele doch die Lüge, als sich anzustrengen und sich womöglich mit dem anderen auseinander setzen zu müssen.
In Vers 12 zitiert Johannes Jesus mit den Worten:
Jeder empfängt das, was seinen Taten entspricht.
Das ist zunächst nicht eingefärbt, weder eine Drohung noch eine Zusage. Und dennoch; was heißt das denn?
Wenn jemand nur Gutes getan hat, empfängt er dann Gutes?
Wenn jemand nur gelogen und Böses getan hat, widerfährt ihm dann auch nur Böses?
Entscheidet also doch unser Handeln darüber wie wir einst in Gottes Stadt empfangen werden?
Jesus gebieten den Menschen, den Nächsten mit der gleichen Liebe zu begegnen, die wir für uns selbst aufbringen.
Das wäre also nicht nur ein Gebot sondern auch ein richtig wertvoller Rat, weil alles andere üble Konsequenzen hätte, wenn man die zuvor benannten Zusammenhänge unterstellt.
In dieser Hinsicht vermissen wir vielleicht die Vergebung der Sünden und die Barmherzigkeit, die den Menschen ja so oft versprochen wird. Ist diese damit ausgeschlossen und sind wir daher verloren, wenn wir mit unserem Handeln daneben lagen?
Im Vaterunser bitten wir:
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Ich denke, dass das ein deutlicher und wichtiger Hinweis ist, wie es gemeint sein könnte. Denn auch unsere Bereitschaft für Vergebung, ist ein Maß an dem unsere Reinheit gemessen werden wird.
Freuen dürfen sich alle, die ihre Kleider reinwaschen. Sie empfangen das Recht, die Frucht vom Baum des Lebens zu essen und durch die Tore in die Stadt hineinzugehen. Offenbarung 22:14
Wie ich oben ja schon angedeutet habe, geht es Jesus hier nicht darum, dass wir unsere Kleider in die Waschtrommel werfen und blühtenrein waschen lassen. Es geht darum unsere Seele zu reinigen, von der Schuld und Last unserer Hypotheken unseres Lebens zu befreien. Und dazu gehört auch seine Schulden zu bezahlen, seien sie monetär oder zwischenmenschlich. Auch unser Verhältnis zu Gott hat einen sehr gewichtigen Anteil in diesem Reinigungsprozess.
Und es gibt eine weitere zweiseitige Medaille, denn im ersten Teil des Verses 12 lesen wir:
Gebt Acht, ich komme bald, und euren Lohn bringe ich mit.
Das kann man bedrohlich sehen, vor allem wenn man in seinem Leben nur das gemacht hat, was einem gefallen hat und sich um andere nicht geschert hat. Dann wird der Lohn den Jesus mitbringt wohl sehr bitter ausfallen.
Aber auf der anderen Seite der Medaille steht ein Lohn der mit Gold nicht aufzuwiegen wäre. Also eine Belohnung die wir alle gerne haben wollten. Und um so schöner wäre es freilich, wenn wir so gar nichts dafür zu tun hätten.
Ganz so ist es nicht. Ich befürchte, dass Jesus ein klares Bekenntnis zu ihm erwartet.
Warum sonst sollte ER auch für mich und dich eintreten?
Letztlich werden wir aber an unseren Taten gemessen werden. Was wir meinen, was wir sagen zählt nicht. Alleine was wir taten wird von belang sein. Das ist auch besser so, denn es gibt ja wahrlich genug Schaumschläger, die versuchten mit Worten zu blenden.
Und wenn wir genau zuhören, so vernehmen wir dieser Tage so viel an Zusicherungen und Versprechen, die allesamt nichts wert sind und im nächsten Moment schon wieder vergessen sind.
Es mag sein, dass es einige sehr hart treffen wird. Andererseits können wir uns auf Gottes Gerechtigkeit verlassen. Und auch Jesus hat uns zugesagt, das Gnade vor Recht ergehen wird und die Vergebung nicht ausgeschlossen ist.
Matthäus 12:31 (GNB)
Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; aber wenn jemand den Geist Gottes beleidigt, gibt es keine Vergebung.
Das ist eine Zusicherung Jesu, die uns Hoffnung macht, besonders weil wir wissen, dass wir nicht perfekt sind.
Dennoch spricht Jesus eine klare Warnung aus:
Offenbarung 22:15 (GNB)
Aber die Verworfenen, die Zauberer, die Ehebrecher und die Mörder müssen draußen vor der Stadt bleiben, und die Götzenanbeter und alle, die die Lüge lieben und entsprechend handeln.
Wer sich allzu siegessicher gibt, wird schon wegen seines Hochmuts scheitern. Denn es bleibt dabei, wir müssen, bevor wir auch nur den kleinen Zeh über die Schwelle der Stadt Gottes setzen, unser “Kleid” rein waschen.
Das können wir nicht alleine. Weder wissen wir wie es geht, noch haben wir das passende Waschmittel oder eine Waschmaschine. Und hier kommt Jesus ins Spiel, der mit Gott einen unglaublichen Plan umsetzt. ER weiss nicht nur wie es geht, er hat auch das richtige “Waschmittel”. Was aber am besten ist, ER bieten uns seine Hilfe an. ER reicht jedem die Hand und bietet ihm die Chance, sein Kleid rein zu waschen, so dass er in die Stadt Gottes einziehen kann.
// Legitimation
Nun könnten wir fragen:
Wer ist dieser Jesus, dass er so etwas verspricht?
Auf diese Frage antwortet er selbst:
(GNB) Ich bin der Wurzelspross und Nachkomme Davids. Ich bin der leuchtende Morgenstern. (16)
Der Wurzelspross, das bedeutet:
… und zum Himmel aufgestiegen ist. Dort hat er den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite eingenommen, und die Engel und alle überirdischen Mächte und Gewalten sind ihm unterworfen. 1. Petrus 3:22 (GNB)
Der Verweis auf den Morgenstern meint 4. Mose/Numeri 24:17 (GNB)
Ich sehe einen, noch ist er nicht da; ganz fern erblick ich ihn, er kommt bestimmt! Ein Stern geht auf im Volk der Jakobssöhne, ein König steigt empor in Israel. Er wird die Moabiter tödlich treffen, die ganze Sippe Sets wird er vernichten.
Das ist Jesu Legitimation. Allein er bringt die Menschen zum Vater.
Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, ob wir uns einen Gefallen damit tun, Lüge als Teil unseres Lebens zu akzeptieren, ist Jesus sehr klar und eindeutig. Sicher, es mag sein, dass unsere Welt geprägt ist von “Ungenauigkeiten” bis hin zur dreisten Lüge, doch der Lohn dafür wird immer der gleiche sein. Nicht weil Jesus dies willkürlich so festgesetzt hätte, sondern weil es einfach unmöglich ist, mit der Lüge in der Tasche durch das Tor der Stadt Gottes zu kommen. Das wäre als würde einer versuchen mit einem brennenden Streichholz ins Meer zu tauchen, um Perlen hoch zu holen.
Dabei weiss Jesus nur zu gut, wie schwer wir uns im Umgang mit der Wahrheit tun. Nicht weil wir von Grund auf schlecht wären, oder uns daraus einen Vorteil versprächen, oft ist es einfach nur Angst.
Angst schief angesehen zu werden.
Angst vor einem Konflikt, dessen Ausgang sich nicht einschätzen lässt.
Angst Ansehen zu verlieren.
Angst als Versager zu erscheinen.
Angst sich eingestehen zu müssen, dass man leider doch nicht perfekt ist.
Dabei gehört mehr dazu die Wahrheit zu lieben, als nicht zu Lügen.
Wer die Wahrheit liebt, der tritt für sie ein, der ringt um sie, verteidigt sie wo immer es nötig ist. Der kämpft um sie, auch jeden Tag, wenn es sein muss. Und wir spüren dieser Tage wie wichtig und nötig es ist.
Dabei ist es keine Frage, ob du die Wahrheit liebst und für sie eintritt's, es stellt sie die Frage wie konsequent du dabei bist und was du bereit bist dafür zu opfern.
Vielleicht die Karriere?
Den sicheren Platz in der Komfortzone?
Die lieb gewonnene Harmonie?
Das vermeintliche Ansehen bei anderen?
Für die Wahrheit zu kämpfen kann sehr unbequem sein und bringt so einiges an Nachteilen mit sich. Aber, es spart uns den Stress am Tor der Stadt Gottes, denn spätestens hier, werden wir umgekrempelt und nach unserer Glaubwürdigkeit, unserer Wahrhaftigkeit untersucht.
Werden wir bestehen?
Um es nochmals ganz klar zu sagen. Für die Wahrheit einzutreten heißt nicht zuletzt gegen den eigenen Schweinehund zu kämpfen, sich und seine Grenzen selbst zu überwinden. Das hat nichts mit Heldentum zu tun, denn wer das tut, macht das aus einer überzeugten Selbstverständlichkeit heraus. Denn würde dahinter doch wieder nur die Suche nach Anerkennung stehen, wäre das Motiv nicht aufrichtig und damit falsch (im Sinne von verlogen).
Es ist am Ende wie es immer ist, die Lügner misstrauen sich selbst und allen um sich herum. Sie wissen vor Misstrauen nicht mehr Ein noch Aus und bringen alle um, die ihnen zu nahe scheinen. Am Ende vertrauen sie sich nicht einmal mehr selbst und enden in ihrem eigenen Chaos, das sie selbst geschaffen haben.
Wer auch immer glaub, bei ihm würde das anders sein, hat schon begonnen; mit der Lüge. Das ist die Erste, doch viele weitere werden folgen und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Diese, können auf keine Gnade von Gott hoffen. Es werden diese sein, die vor der ewigen Stadt auf ihren endgültigen Tod warten.
Es mag sein, das am Anfang alles noch lohnenswert erscheint, weil die Lüge noch klein ist und der Erfolg zu überwiegen scheint. Und doch ist das der Anfang vom Ende, ohne Hoffnung, ohne Vergebung und ohne Gnade.
Wer aber die Lüge hasst und die Wahrheit liebt, sich bemüht die Wahrheit sichtbar zu machen, der finden seinen Lohn schon in seinem Leben, aber noch viel mehr, wenn Gottes ewige Stadt sichtbar geworden ist und er mit einem freudigen Hallo von den Engeln Gottes begrüßt werden wird.
Amen